Skoliose und was hat Haltungscoaching damit zu tun

Skoliose beim Seitbeugen

Was ist eine Skoliose?

Bei einer Skoliose krümmt sich die Wirbelsäule nicht nur nach vorn und hinten (Lordose und Kyphose), sondern auch zur Seite: Der Wirbelsäulenaufbau ist also gestört. Der Name kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet „Krümmung“. Dabei krümmen sich einzelne Wirbelkörper um ihre eigene Achse, somit sind die Wirbel in diesen Abschnitten dann versteift. Es sind zusätzlich auch noch Verbiegungen nach vorn und hinten möglich. 

Wie äußert sich eine Skoliose?

Typische Symptome einer Skoliose sind zum Beispiel unterschiedlich hohe Schultern, ein schiefes Becken oder ein schräg gehaltener Kopf. Außerdem kann ein Schulterblatt weiter vorstehen als das andere, der ganze Körper könnte sich zur Seite neigen, oder es wölbt sich beim Nachvorbeugen eine Rippe vor. Im Jugendalter bewirken diese Fehlstellungen selten Schmerzen, allerdings kommt es dann häufig im Erwachsenenalter zu Rückenschmerzen, Muskelverspannungen, sowie Schmerzen im Nacken, Kopf oder sogar in den Knien oder Fußgelenken Bei der Haltungsanalyse ist eine Skoliosierung beim Vorbeugen und beim Seitbeugen von hinten sichtbar..

Ursachen

Es gibt verschiedene Ursachen für die Entstehung einer Skoliose:

Idiopathische Skoliose

In den meisten Fällen (80-90%) ist die Ursache nicht bekannt. Diese Art der Skoliose nennt man dann „idiopathische Skoliose“. Meistens entsteht sie im Kindes- oder Jugendalter, Mädchen sind häufiger betroffen als Jungen. Je nach Ausprägung der Skoliose ist damit zu rechnen, dass es auch später noch einer weiteren Zunahme der Verkrümmung kommen kann.

Kongenitale Skoliosen

Diese Form wird durch angeborene Entwicklungsfehler der Wirbelkörper hervorgerufen. Ursache sind meistens Störungen in der embryonalen Entwicklung, das kann familiär und somit genetisch veranlagt sein. Sie kann sich bereits in frühen Kindesjahren äußern, oftmals sind auch die inneren Organe von entwicklungsbedingten Störungen betroffen und erfordern Mitbehandlung.

Neuromuskuläre Skoliosen

Neuromuskuläre Skoliosen sind ein Symptom einer vorliegenden Erkrankung der Muskeln oder des Nervensystems.  Hier ist eine frühzeitige Korrektur besonders wichtig, um einem weiteren Voranschreiten der Erkrankung vorzubeugen.

Es gibt noch zahlreiche weitere Krankheitsbilder, die mit unterschiedlich ausgeprägten Skoliosen einhergehen. So können zum Beispiel auch das Bindegewebe, aber auch Knochen-Knorpel-Strukturen betroffen sein. Auch Unfälle können zu einer Wirbelsäulenverkrümmung führen, zum Beispiel ein Wirbelknochenbruch, Verbrennungen und Rückenmarksverletzungen. Außerdem haben Abnutzungserscheinungen einen entscheidenden Einfluss.

Wie eine Skoliose meist behandelt wird

Je nach Schweregrad und Art wird eine Skoliose unterschiedlich behandelt. 

Meistens behandelt man eine Skoliose durch Bewegungstherapie oder bei schwereren Fällen mit einem Korsett.  Bei extremen Fällen ist eine operative Skoliosetherapie notwendig. 

Das Ziel einer Therapie ist, dass sich die Skoliose zurückbildet oder zumindest nicht verschlechtert. Hierbei arbeiten Ärzte mit anderen Fachkräften wie Physiotherapeuten  oder Sportwissenschaftlern zusammen. Besonders frühzeitig im Kindesalter kann eine konservative Behandlung durch gezielte Übungen einer weiteren Verkrümmung gut entgegenwirken.

Vorbeugen und Prävention

Weil die Ursache der idiopathischen Skoliose bis heute nicht genau bekannt ist, gibt es keine einheitlichen Maßnahmen, um ihr vorzubeugen. Die Übungen bzw. das Training müssen immer individuell auf die jeweilige Person abgestimmt sein. Das wichtigste ist daher, dass die Verkrümmung früh genug erkannt, behandelt und kontrolliert wird. Eltern sollten daher die Körperhaltung ihrer Kinder regelmäßig beobachten und bei Auffälligkeiten professionelle Hilfe aufsuchen. Die konsequente und disziplinierte Therapie ist bei einer Skoliose unbedingt notwendig. Bei Nichtbehandlung verschlimmert sich eine Wirbelsäulenverkrümmung meistens – deshalb ist es wichtig, dass insbesondere Eltern ihre Kinder bei der Therapie unterstützen.

Haltungscoaching

Beim Haltungscoaching wird gezielt auf individuelle Gegebenheiten eingegangen. Bereiche der Wirbelsäule, die von einer Bewegungseinschränkung betroffen sind, werden mobilisiert. Wirbelsegmente, wo ein zu großes Bewegungsausmaß erkennbar ist, werden durch gezieltes Kräftigen der betroffenen Muskulatur stabilisiert. Eine wesentliche Rolle spielt dabei das bewusste Wahrnehmen der persönlichen “Fehlhaltung”. Durch die regelmäßige Selbstreflektion kann eine Fehlhaltung durch das bewusste Anspannen bzw. Lockerlassen betroffener Muskelgruppen immer wieder korrigiert werden. Durch das ständige Üben wird die vermeintlich korrekte “Haltung” vom Gehirn gespeichert und als normal richtig wahrgenommen. Dadurch kann es möglich sein, eine Skoliose zu stabilisieren oder sogar wieder mehr aufzurichten.

Skoliose Vergleich

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