Salutogenese – zwischen Krankheit und Gesundheit

Salutogenese

Krankheit und Gesundheit – nicht immer schwarz-weiß

Gesundheit und Krankheit sind in einem kontinuierlichen Prozess eng miteinander verbunden. Das heißt es gibt nicht nur reine Gesundheit oder Krankheit. Ständig bewegen wir uns irgendwo dazwischen. Das bedeutet, dass kein Mensch immer nur gesund oder krank ist. Um das zu verstehen, ist es wichtig, den Menschen ganzheitlich zu betrachten. Genau diese Sichtweise verfolgt die Salutogenese.

Ob wir gesund oder krank sind, hängt von zahlreichen Einflussfaktoren ab. Eine mögliche Gliederung dieser Faktoren ist die Unterscheidung zwischen äußeren und inneren Einflüssen.  Innere Einflüsse wie die persönliche Einstellung, Stress oder Gefühle wirken auf die Gesundheit ebenso wie externe Faktoren wie Umweltbedingungen, Krankheiten und Lebensstil.

Salutogenese

Dass man Krankheit und Gesundheit nicht eindeutig voneinander trennen kann, besagt auch das Konzept der Salutogenese. Hier geht es darum, dass es viele Wechselwirkungen und Faktoren gibt, die Einfluss auf die Gesundheit nehmen. So ist die Gesundheit kein fixer Zustand, sondern ein ständiger, komplexer Prozess. Man geht weg von der Sichtweise, dass die Medizin ausschließlich dafür da ist, die Funktionsfähigkeit wiederherzustellen, ohne auf den Patienten und seine Psyche einzugehen. Besonders zentral ist auch die Frage: „Was hält einen Menschen gesund?“

Die eingesetzten Methoden in der Salutogenese sollen sich an der Stimmigkeit und Kohärenz orientieren, und sich an der Gesundheit und den dafür notwendigen Ressourcen ausrichten. Es geht immer um das Individuum, um das subjektive Erleben und somit auch um die Selbstorganisation und Selbstheilung. Die Ideen sollten sich immer weiter entwickeln können und mehrere Möglichkeiten einschließen

Selbstverantwortung, Selbstbestimmtheit, Selbstwirksamkeit

Die Salutogenese berücksichtigt auch besonders die persönliche Wahrnehmung des Menschen und besagt, dass die Gesundheit auch maßgeblich von der Psyche abhängt. Menschen gehen mit bestimmten Situationen verschieden um, und die gesundheitlichen Konsequenzen unterscheiden sich auch dementsprechend stark. Das bedeutet auch, dass man seine Gesundheit selbst in die Hand nehmen kann – mit Belastungen umgehen zu lernen ist zentral für jeden Menschen!

Zu einem gewissen Teil ist also jede und jeder von uns selbst für seine Gesundheit verantwortlich. Die innere Einstellung macht einen großen Unterschied! Man kann also selbst sein Schicksal in die Hand nehmen und muss eine Belastung nicht einfach hinnehmen.

Wie gut das funktioniert, hängt auch mit dem sogenannten Kohärenzgefühl zusammen. Dieser zentrale Begriff im Modell der Salutgenese meint eine tiefe innere Zufriedenheit und ein Zugehörigkeitsgefühl. Dafür braucht es drei Eigenschaften:

  • Verstehbarkeit: Man muss in der Lage sein, Zusammenhänge zwischen Geschehnissen im Leben herzustellen und diese verstehen
  • Bewältigbarkeit: Die Fähigkeit, mit den Geschehnissen umgehen zu können
  • Sinnhaftigkeit: Die Überzeugung, dass alles, was passiert, einen Sinn hat

Diese Eigenschaften entwickelt jeder Mensch besonders in den ersten 20 Lebensjahren, und je nach Ausprägung bestimmen sie, wie gut man mit Krisen umgehen kann. Somit hängt auch die Gesundheit maßgeblich von diesen Faktoren ab.

Resilienz

Eng verbunden ist die Salutogenese auch mit dem Begriff der Resilienz, was Widerstandsfähigkeit bedeutet. Je besser wir mögliche potentiell krank machende Umstände abwehren können, umso gesünder bleiben wir. Resiliente Menschen können in kritischen Situationen auf mögliche persönliche Ressourcen zurückgreifen, und können auch eine Krise als Möglichkeit zur Weiterentwicklung sehen.

Fazit zur Salutogenese

Durch die Stärkung der eigenen Gesundheitsressourcen kann das Wissen um die Salutogenese für mehr Gesundheit und Selbstbewusstsein sorgen. Herausforderungen werden somit besser bewältigt und Belastungen können besser abgewehrt werden. „Krankheit“ und „Gesundheit“ sind niemals absolut – Menschen befinden sich immer in einem wandelbaren Prozess irgendwo dazwischen. Durch diese Sichtweise ist die Salutogenese eine selbstbestimmte Perspektive, die viele verschiedene Faktoren berücksichtigt und dabei hilft, die Gesundheit zu fördern und zu erhalten.

 

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