Handyneck

Handyneck – Haltungsschwäche durch Digitalisierung

Schon etwas von Handyneck gehört?

Viele von uns verbringen mittlerweile sehr viele Stunden vor dem PC, dem Smartphone oder Tablet. Auch während der Arbeit sind wir einen Großteil unserer Zeit mit diesen Medien beschäftigt. Langfristig verändert sich dadurch oft die natürliche Körperhaltung und das Gefühl dafür. Der Kopf wird weit nach vorne geneigt und diese „Kopf-unten-Position“ oder das “Handyneck” wird nach und nach für viele von uns ganz natürlich und selbstverständlich.

Dieses Phänomen ist mittlerweile so weit verbreitet, dass eine ganze Generation spöttischer Weise häufig als „Head-down-Generation“ bezeichnet wird.

Für den Körper ist diese „Head-down-Haltung“ eine große Herausforderung. Der Kopf eines Erwachsenen wiegt ungefähr 4 – 6 kg. Bei einer extremen Kopfvorhalte, wo der Kopf über 45° weit nach vorne geneigt wird, bedeutet dies für die Hals- und Nackenmuskulatur einen extremen Halteaufwand von mehr als 25 kg. Dieses Zusatzgewicht bleibt meist nicht ohne Folgen: Die Hals- und Nackenmuskulatur verspannt sich und die vordere Halsmuskulatur verkürzt sich. Dies kann in weiterer Folge zu Kopfschmerzen oder Migräneanfällen oder auch zu eingeklemmten Nerven führen.

Die Diagnose dazu wird heute schon oft als Handyneck betitelt.

Handyneck

Was kann man jetzt gegen ein Handyneck tun?

  • Die plausibelste Lösung steckt schon im Begriff selbst: Weniger Zeit mit Handy, PC, Laptop und Tablet verbringen! Dies ist aber häufig leichter gesagt als getan. Durch neue Analysetools kann man selbst feststellen, wie lange man die entsprechenden Geräte täglich in Verwendung hat. Die Frage, ob die Zeit dabei immer sinnvoll genutzt wird, oder ob es auch einmal möglich ist, etwas Sinnhafteres in diesem Zeitraum zu machen, darf sich jede/r selbst stellen.
  • Wie schon erwähnt, wird die „Head down Position“ immer mehr als natürliche Haltung angenommen, je länger man diese Position einnimmt. Ein Bewusstsein für die eigene natürliche Körperhaltung kann viel bewirken. Ob man selbst schon vom Handyneck betroffen ist, kann man erkennen, wenn man sich seitlich im Spiegel betrachtet oder sich auf einem Foto analysiert.
  • Durch einfache Bewusstseinsübungen kann ein Gefühl für die optimale Haltung entwickelt werden.
  • Mit Lockerungs- und Mobilisationsübungen, die schnell und einfach zwischendurch ausgeführt werden können, ist es meist schnell möglich verspannte Muskulatur zu lockern.
  • Regelmäßige Kräftigungsübungen sind für eine aufrechte Körperposition ebenfalls sehr wichtig. Durch eine gestärkte Halte- und Stützmuskulatur kann Haltungsschwächen entgegengewirkt werden.