Flachrücken

Flachrücken und was Haltungscoaching damit zu tun hat

Was ist ein Flachrücken?

Bei einem Flachrücken hat die Wirbelsäule keine natürliche Doppel-S-Form, sondern ist gerade gestreckt. Normalerweise würde diese Krümmung die täglichen Bewegungen abfedern – wenn sie fehlt, kann es zu Schmerzen bei den Betroffen kommen.

Meist kann man einen Flachrücken durch eine außergewöhnlich kerzengerade Körperhaltung und einen versteiften Hals erkennen. Besonders beim Heben von schweren Gegenständen kommt es häufig zu Problemen, da sich der Druck der Last nicht mehr gleichmäßig verteilt und es somit zur Überbelastung von Bandscheiben und Gelenken kommt. Außerdem entsteht ein hoher Druck auf die unteren Wirbelkörper, die schneller verschleißen. Daraus resultieren starke Rückenschmerzen, es können sich aber auch Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Reizbarkeit entwickeln.

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Flachrücken

Was sind Ursachen für einen Flachrücken?

Für einen Flachrücken gibt es viele verschiedene Ursachen. Einerseits kann er durch Haltungsfehler ausgelöst werden. Besonders häufig passiert dies während der Jugendzeit, da sich die Wirbelsäule in dieser Zeit noch im Wachstum befindet.

In dieser kritischen Wachstumsphase können vorübergehende Haltungsfehler in der Jugend dauerhaft werden, da sich die Wirbelsäule in ihrer weiteren Entwicklung an dieser falschen Haltung orientiert. So zum Beispiel kann Morbus Scheuermann als Ursache eines Flachrückens gelten.

Auch andere Erkrankungen der Wirbelsäule können ein Auslöser sein: Die Rachitis, eine Vitamin-D-Stoffwechselerkrankung, bei der die Knochen zu weich werden, kann dazu führen, dass sich die Wirbelsäule entgegen der natürlichen S-Krümmung in einen geradlinigen Verlauf verformt.

Es gibt auch Operationsfehler, wie zum Beispiel das falsche Anbringen von Implantaten an der Wirbelsäule, die einen gesunden Rücken in Richtung eines Flachrückens verformen.

Diagnose

An sich ist ein Flachrücken nur ein Symptom, weshalb die Diagnose auf Basis einer Grunderkrankung erfolgt. Ein Arzt bestätigt diese Diagnose mithilfe von Röntgenaufnahmen. Im nächsten Schritt ergründet man die Ursachen dieses Symptoms. Diagnose und Behandlung erfolgen allgemein durch einen Orthopäden oder einen Allgemeinarzt.

Komplikationen

Durch einen Flachrücken können starke Schmerzen entstehen, entweder unter Belastung oder auch in Form von Ruheschmerzen. So wird oftmals der Alltag des Patienten stark eingeschränkt. In vielen Fällen kommt es auch zu Müdigkeit und Antriebslosigkeit.

Diese Müdigkeit kann man häufig nicht mehr mit ausreichend Schlaf ausgleichen, weshalb ein allgemeines Krankheitsgefühl auftritt. Besonders Kinder können in ihrer körperlichen Entwicklung eingeschränkt werden. Auch für die Psyche werden diese Schmerzen zum Problem, deshalb könnten eventuell verschiedene seelische Beschwerden auftreten.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Manchmal ist es nicht notwendig, einen Flachrücken zu behandeln. Um weitere Beschwerden im Alltag zu vermeiden, sollte man ihn trotzdem gut beobachten und gegebenenfalls handeln. Ärztlicher Rat ist dann notwendig, wenn im Alltag Rückenschmerzen auftreten. Wenn das Heben von schweren Gegenständen oder alltägliche Bewegungen schmerzhaft sind, ist ein Arztbesuch also eine gute Idee!

Wenn der Flachrücken aufgrund eines Haltungsschadens entstanden ist, ist es besonders wichtig, früh genug zu handeln. Ein jüngeres Alter ist nämlich maßgeblich für den Heilungsverlauf und so kann man die normale Krümmung durch einfache Übungen annähernd wieder herstellen. 

Behandlung eines Flachrückens

In den meisten Fällen bereitet ein Flachrücken den Patienten wenig Probleme, weshalb selten eine Operation durchgeführt wird. Nur wenn die Bandscheiben und Gelenke verändert sind, muss möglicherweise die Wirbelsäule stabilisiert werden. Diese operativen Eingriffe sind aber nur bei einer sehr starken Ausprägung des Flachrückens nötig. Meistens reichen Balance- und Gleichgewichtsübungen auf unebenen Flächen aus, um die Wirbelsäule wieder in Balance zu bringen,

Der Patient lernt, wie er seine Körperhaltung kontrollieren kann, man fördert die Beweglichkeit verschiedener Wirbelsäulenabschnitte und stärkt die Muskulatur. Somit beugt man einer Versteifung des Körpers vor. Bei Beschwerden kann eine physiotherapeutische Behandlung Abhilfe verschaffen, Dehnübungen bekämpfen ein muskuläres Ungleichgewicht.

So ist es bei einer guten Mitarbeit der Betroffenen in vielen Fällen möglich, dass es wieder zu einer Beschwerdefreiheit kommt. Wenn dies nicht erreicht werden kann, wirkt man mit physiotherapeutischen Übungen und Trainings einer Verschlechterung entgegen, damit die Gesundheit aufrecht erhalten bleibt.

Wie kann ich einem Flachrücken entgegenwirken?

Am besten ist es, die Rücken- und Bauchmuskulatur mit geeigneten Übungen zu trainieren. Darüber hinaus sollte man immer auf eine aufrechte Körperhaltung achten – egal ob im Sitzen oder Stehen. Unterstützung kann man sich hierbei zum Beispiel bei einem Haltungscoaching suchen. Auch ergonomische Möbel, zum Beispiel im Büro, können eine gesunde Haltung unterstützen. Eltern sollten bei Kindern die Körperhaltung beobachten, um bei einem eventuellen Haltungsfehler früh genug ärztlichen Rat aufsuchen zu können.

Auch das Schuhwerk spielt eine wichtige Rolle: Weil die natürliche Pufferfunktion der Wirbelsäule bei einem Flachrücken fehlt, bieten gepolsterte Schuhe einen zusätzlichen Schutz für die Bandscheiben. Durch Barfußlaufen kann man das Fußgewölbe zusätzlich noch kräftigen, um Stöße gut abzufangen.

Allgemein gibt es also viele Möglichkeiten, einem Flachrücken entgegenzuwirken. So lässt sich das Leben meist mit wenigen Schritten erleichtern – wichtig ist nur, rechtzeitig damit zu beginnen.