körpersprache

Körpersprache und Körperhaltung

Unsere Körperhaltung ist Ausdruck der inneren Haltung – denn der Körper verrät unserem Umfeld unsere wirklichen Gefühle, wer wir sind und was wir eigentlich wollen. Es wird oft unterschätzt, welche große Rolle die Haltung in der Kommunikation hat, aber unsere täglichen sozialen Beziehungen wären ohne Körpersprache gar nicht denkbar.

Der Körper ist niemals stumm

„Man kann nicht nicht kommunizieren!“

Dieser berühmte Satz vom Philosophen und Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick beschreibt, dass wir auch ohne Worte jederzeit unbewusst oder bewusst Botschaften an unser Umfeld aussenden – meistens mithilfe der Körpersprache. Weil wir das körperliche Verhalten schwerer kontrollieren und manipulieren können als die verbalen Botschaften, gilt die es als authentischer und echter. Sind das Gesagte und die Körpersprache nicht deckungsgleich, lässt das nämlich auf Unstimmigkeiten schließen. Besonders der erste Eindruck, der in weniger als einer Sekunde entsteht, wird von der nonverbalen Kommunikation geprägt.

Die Körperhaltung und Signale

Anhand der Körperhaltung kann man meist auf den ersten Blick erkennen, wie es um das Befinden einer Person steht. Eine aufrechte und offene Haltung strahlt Selbstbewusstsein und Furchtlosigkeit aus, herabhängende Schultern hingegen signalisieren Trauer, Angst, Schüchternheit oder Kraftlosigkeit. Wer mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht, hat einen ausgeprägten Realitätssinn, das sagt schon der Volksmund. Eine angespannte, verkrampfte Haltung hingegen wirkt nervös und unsicher.

Die Körperhaltung wirkt allerdings nicht nur nach außen: Sie beeinflusst auch die eigene Stimmung und Energie, denn innere und äußere Haltung stehen in einem ständigen Wechselspiel. Dieses Wissen kann man glücklicherweise auch zu seinem Vorteil nutzen: Bei schlechter Laune oder Nervosität kann es so zum Beispiel helfen, sich durchzustrecken und bewusst eine aufrechte Haltung einzunehmen – sowohl die eigene Stimmung als auch die Wirkung auf andere wird sich verbessern.

Eine offene Haltung einnehmen

Für eine erfolgreiche Kommunikation ist es also ein großer Vorteil, wenn man dieses Wissen über die Bedeutung der Körperhaltung einsetzen kann. Dabei sollte man jedoch immer beachten, dass Authentizität Trumpf ist, denn gekünsteltes Verhalten kommt nie gut an.

Idealerweise steht oder sitzt man locker und aufrecht, mit geraden Schultern und einem guten Bodenkontakt. Eine gerade Kopfhaltung ermöglicht einen guten Blickkontakt und ist ein Ausdruck von Respekt.  Auch die Stimmlage wird beeinflusst – denn nach unten genuschelte Wörter kommen meistens nicht sehr gut beim Gesprächspartner an. Eine „hochnäsige“ Kopfhaltung „von oben herab“ sollte man aber nicht einnehmen, denn das wirkt schnell überheblich.

Nervös wippende Füße und Herumspielen an der Kleidung zeugen schnell von Anspannung. Im Gegensatz dazu signalisieren „offene Arme“ und ein interessiertes Vorbeugen im Gespräch Aufmerksamkeit und Souveränität.

Eine selbstbewusste Ausstrahlung

Eine aufrechte Körperhaltung wirkt also auf das Umfeld kompetent, selbstbewusst und erfolgreich. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diese gerade Haltung zu üben und trainieren.

Besonders wichtig ist es zunächst, das eigene Selbstwertgefühl zu stärken. Schließlich nimmt unsere psychische Verfassung einen großen Einfluss auf die Körperhaltung!

Damit die gute Haltung zur Gewohnheit wird, sollte man sich immer wieder bewusst aufrichten und durchatmen. Zwischendurch hilft es, verspannte Muskeln zu lockern und die Haltemuskulatur durch Übungen regelmäßig zu kräftigen. Unterstützung kann man sich außerdem zum Beispiel bei einem Haltungscoaching suchen.

Der wahrscheinlich wichtigste Schritt ist, das eigene Bewusstsein zu stärken – sich anzuschauen, wie es mit der eigenen Haltung überhaupt aussieht. Das geht zum Beispiel vor dem Spiegel. Ein klares Körpergefühl zu entwickeln, kann langfristig und nachhaltig die Haltung verbessern – und in Folge auch die Ausstrahlung und Wirkung auf das Umfeld.

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