Resilienz

Manche Menschen stecken Schicksalsschläge und Belastungen scheinbar viel einfacher weg als andere. Aber was ist ihr Geheimnis? Eine mögliche Antwort darauf liegt im Begriff der Resilienz. Eine starke innere Haltung sorgt auch dafür, dass man mit Herausforderungen besser umgehen kann.

Was ist Resilienz?

In der Psychologie spricht man von einer Resilienz, wenn man eine besondere Widerstandskraft, eine innere Stärke meint. Resiliente Menschen können Stresssituationen und verschiedene Anforderungen flexibel bewältigen, und so außergewöhnlichen Belastungen ohne negative Folgen standhalten. Auch besonders frustrierende, stressreiche, schwierige und belastende Situationen werden von ihnen ohne psychische Folgeschäden gemeistert. Warum manche Menschen weniger Folgen davontragen, bei vergleichbarer Belastung, das lässt sich mit individuellen Unterschieden in der Resilienz erklären.

Der Begriff

Die Ursprünge der Resilienzforschung lassen sich in den 1950er-Jahren finden. Die Entwicklungspsychologin Emmy Werner stellt hier in einer Langzeitstudie auf der Insel Kauai fest, dass manche Menschen trotz widrigsten Umständen in der Kindheit später ein erfolgreiches Leben aufbauen konnten. Diese „starken Kinder“ hatten drei positive Faktoren gemein: eine durchschnittliche Intelligenz und ein positives, sozial verbindliches Temperament, eine emotionale Bindung an Eltern oder Bezugspersonen, die ihrerseits die Selbstständigkeit förderten, und Unterstützung von Seiten der Gesellschaft.

Inzwischen geht man aber auch davon aus, dass sich die Resilienz nicht nur in der Kindheit bildet, sondern auch genetische Faktoren eine Rolle spielen, und dass sie auch noch im Erwachsenenalter erlernbar bzw. trainierbar ist.

Resilienz im Alltag

Für den Einzelnen bedeutet die Resilienz, auch im Alltag erfolgreich mit belastenden Lebensumständen und mit Stress umzugehen. Es ist wichtig, sich nicht durch Widerstände im Leben entmutigen zu lassen, sondern diese Erfahrungen ins Leben zu integrieren und daraus zu lernen. Resiliente Menschen haben oft ein „Grundvertrauen“, sie haben ein positives Selbstbild und gute Beziehungen zu Freunden und Partnern. Ihre Interessen sind breit gestreut, sie neigen weniger zu Katastrophenphantasien und suchen auch bei Schicksalsschlägen positive Aspekte. Durch ein Engagement dort, wo man Freude erlebt, kann man ebenso Glücklichkeit finden. Es gibt deshalb einige praktische Empfehlungen, wie man diese positive Grundstimmung suchen kann:

  • Man sollte im Leben nicht alles auf eine Karte setzen. Es gibt meist viele Varianten, wie man sein Leben gestalten kann
  • Sich nicht dem Schicksal ausliefern, sondern die Möglichkeit eines Neuanfangs suchen
  • Freunde und soziales Leben nicht vernachlässigen!
  • Man sollte einen Sinn für nichtmaterielle Werte entwickeln
  • Hinterfragen, welche Aufgaben im Alltag noch relevant sind. Auch wenn manchmal unangenehme Tätigkeiten nötig sind, wird es problematisch, wenn der negative Stress überwiegt
  • Eigenverantwortung übernehmen, und somit das Gefühl stärken, sein Leben zu einem gewissen Grad selbst kontrollieren zu können
  • Gefühle auch zulassen, nicht unterdrücken
  • Sich vor Augen führen, was man schon alles geschafft hat, und wie man in der Vergangenheit Belastungen gemeistert hat
  • Unnötiges Leid nicht ertragen, sondern auch professionelle Hilfe aufsuchen!
Betriebliche Gesundheitsförderung - fitte Mitarbeiter