Jeder Mensch kennt diese Gefühle. Manchmal sind sie stärker, manchmal schwächer und manchmal überwältigen sie uns völlig unerwartet. Ab und zu verdrängen wir sie ganz gerne und wundern uns, warum wir plötzlich Wutausbrüche haben, wenn der Ärger zu stark wird oder eine Panik Attacke haben, wenn die Angst übermächtig wird. Die gute Nachricht ist: Das muss alles nicht sein! Wenn wir unsere Emotionen annehmen und sie als Führer zu unserem Inneren Selbst, unserem wahren ICH sehen, sind sie großartige Wegbegleiter und unsere Freunde die für uns arbeiten, anstatt uns zu behindern!
Liebe & Angst
Ist dir schon mal aufgefallen, dass du keine Angst hast wenn du voller Liebe bist? Oder umgekehrt, dass es schwer fällt wirklich zu lieben, wenn man zu viel Angst (beispielsweise vor einer Verletzung) hat? Wenn nicht, beobachte dich einmal etwas genauer! Du wirst bestimmt sehr rasch merken, wovon hier die Rede ist!
Aber wie können dir diese beiden Gefühle bei der Weiterentwicklung helfen?
Starten wir mit der Liebe: Personen die du aus ganzem Herzen liebst, tun dir gut. Du kannst entspannen, deine Energietanks füllen sich wie magisch von ganz alleine und du bist mit dir und der Welt im Frieden. Anders formuliert, wenn möglich solltest du versuchen, alles, was dich mit Liebe erfüllt öfter zu erleben, beispielsweise tolle Zeit mit deinen Liebsten zu verbringen.
Die Angst dagegen wird oft sehr negativ verstanden. Keiner ist gerne ängstlich oder gibt gern zu, dass er sich fürchtet. Dabei ist Angst eine sehr wertvolle und bis vor wenigen Generationen überlebenswichtige Emotion. Eine Emotion die uns richtig handeln lässt, indem wir beispielsweise instinktiv vor Gefahren davon laufen um zu überleben. Natürlich ist die Anzahl an Gefahrenquellen für unser Leben im modernen Alltag deutlich gesunken. Dennoch ist die Angst ein Wegweiser für dich. Alles was du nicht kennst, macht dir Angst. Anders formuliert, wenn dir etwas Angst macht, solltest du überlegen, ob tatsächlich Lebensgefahr besteht (dann vielleicht noch einmal überlegen). Wenn das aber nicht der Fall ist, warum gehst du nicht aus deiner Komfortzone heraus und überprüfst selbst, ob die Angst gerechtfertigt war?
Geheimtipp: Meistens ist die Angst vorher viel größer als danach ;)
Freude & Ärger
Ähnlich wie Liebe und Angst sind auch Freude und Ärger zwei Gefühle, die nicht gleichzeitig existieren können. Stell dir vor, du freust dich, weil du das Geschenk deines Lebens erhältst, etwas das du schon immer wolltest. Wahrscheinlich bist du voller Freude darüber und egal was um dich herum passiert, es wird dich nichts verärgern können.
Wie können dich Freude und Ärger unterstützen?
Die Freude zeigt dir, dass du etwas gern tust und führt dich zu dir selbst. Wenn du beispielsweise deinem Hobby – das du vermutlich liebst – nachgehst, wirst du die Zeit vergessen, dich ganz entspannen können und dein Stress reduziert sich. Du erkennst dich immer besser und wirst wieder zu deinem ganz eigenen Selbst.
Der Ärger funktioniert genau gleich, nur von der anderen Seite, denn er zeigt dir, dass dir etwas fehlt. Das kann Zuneigung sein, Ablenkung, Bewegung oder etwas zu Essen (Hand aufs Herz, wenn wir wirklich hungrig sind werden wir meistens irgendwann ziemlich ungemütlich, stimmt‘s?). Das bedeutet, wenn du das nächste mal verärgert bist, frage dich, was dir fehlt und versuche diese Lücke zu füllen. Dadurch lernst du deine Bedürfnisse immer besser kennen und kannst sie so weit wie möglich erfüllen.
Neugierde & Widerwille
Neugier und Widerwille sind ein weiteres Gegensatzpaar. Wenn du neugierig bist, willst du alles erforschen. Wenn deine Abneigung, dein Widerwille zu groß ist, willst du dagegen bestimmt nichts neues lernen. Beispielsweise, wenn du die totale Abneigung gegen eine bestimmte Gruppe Menschen hast, wirst du in der Regel nicht auf sie zugehen um sie kennen zu lernen. Bist du dagegen neugierig, ist das durchaus wahrscheinlich.
Die Neugier kann dir in der Weiterentwicklung helfen, indem du Neues lernst, und zwar unvoreingenommen. Du gehst auf neue Personen oder Situationen zu und lässt dich darauf ein. Du versuchst von den neuen Situationen oder Personen zu lernen und kannst dich rasch weiter entwickeln, da sich deine Weltsicht erweitert.
Aber Achtung: Neugier hat nichts mit Unvorsichtigkeit zu tun! Versuch also keinesfalls dich bewusst in gefährliche Situationen zu begeben unter dem Deckmantel der „Neugier“! Bei Neugier geht es wirklich mehr um die Offenheit Neuem gegenüber.
Der Widerwille sollte aber auch nicht vernachlässigt werden. Wenn du gegen etwas einen Widerwillen oder eine Abneigung verspürst, hat das Gründe. Entweder du hast es gelernt durch deine Erziehung oder durch eigene unangenehme Erfahrungen. Mit großer Wahrscheinlichkeit hält er dich auch von gewissen Tätigkeiten ab, wie den Schmutz von der Straße oder frische Erde zu essen, was deiner Gesundheit vermutlich nicht nützt. Allerdings kann es Sinn machen, den Widerwillen zu hinterfragen. Vielleicht verurteilst du Personen aufgrund ihres Aussehens sofort, ohne sie überhaupt näher kennen gelernt zu haben, oder du lehnst gewisse Ideen ganz einfach ab, ohne sie gehört zu haben. In diesen Fällen kann dir der Widerwille zeigen, dass du bisher eine bestimmte Weltsicht hattest. Das ermöglicht dir aber auch, diese Weltsicht zu überdenken oder zu erweitern.
Vertrauen & Schlechtes Gewissen
Das vierte Paar sind Vertrauen und Schlechtes Gewissen. Dabei geht es darum, wie sehr du dir selbst und dem Universum vertraust, oder wie sehr du aus schlechtem Gewissen heraus handelst. Bestimmt kennst du Menschen, die mögen es nicht zu Familienfeiern zu kommen. Warum gehen sie dann? Weil man „das ja so macht“. Aber warum denn eigentlich? Was passiert, wenn du die Familienfeier nicht besuchst oder den Rahmen änderst?
Vertrauen hilft dir dabei, auf dich selbst, deine Fähigkeiten und deine Intuition zu vertrauen. Du bist toll wie du als du Selbst bist. Du weißt am allerbesten, was dir gut tut, also mach es auch (vorbehaltlich andere Menschen in ihrer Freiheit einzuschränken ;) ). Du darfst deinen Weg gehen und solltest darauf vertrauen, dass du in der Lage bist, das Leben zu führen, das zu DIR passt. Vertrau mir: Niemand sonst wird dein Leben für dich leben und deine Träume für dich erfüllen.
Schlechtes Gewissen ist ein hilfreicher Wegbegleiter. Wann immer du merkst, dass du etwas aus Schlechtem Gewissen tust, nicht weil du es möchtest, dann solltest du hinterfragen, ob du wirklich weiterhin die vermeintlichen(!) Erwartungen anderer oder von dir selbst an dich erfüllen möchtest. Nützt es dir, nach der Pfeife anderer zu tanzen? Wenn du das möchtest, ist das völlig ok. Wenn du aber mehr du selbst sein möchtest, solltest du dir mehr vertrauen, denn auch das ist völlig ok!
Begeisterung & Trauer
Das letzte Paar sind Begeisterung und Trauer.
Ähnlich wie die Freude zeigt dir die Begeisterung, dass dir etwas guttut, anders formuliert, so solltest du diese Situation öfter wiederholen. Wenn dich etwas mit Begeisterung erfüllt, ist es sehr wahrscheinlich dass du für dich findest, warum du hier auf der Welt bist. Das heißt, Begeisterung und Freude können dich auf deinem Weg zu dem WARUM, dem Sinn deines Lebens begleiten.
Die Trauer dagegen ist ein sehr wertvoller Wegweiser, für etwas das dir verloren gegangen ist. Wenn du das nächste Mal traurig bist und dich vielleicht sogar hilflos fühlst, frage dich: „Was habe ich verloren?“ Das kann natürlich ein geliebter Mensch sein, oder aber auch du selbst, beispielsweise wenn du erkannt hast, dass du einen Fehler gemacht hast. Dann hilft dir die Trauer das zu erkennen und du kannst deinen Kurs korrigieren und auf deinen Weg zurückkehren.
Emotionen spüren und fühlen
Für alle Emotionen gilt, versuch sie zu fühlen, ihnen Raum zu geben. Sie sind ein wertvoller Teil von dir, ob als Wegweiser oder Gefährten. Sie werden bis zuletzt bei dir sein, also nutze sie doch zu deinem Vorteil, anstatt dich von ihnen überwältigen zu lassen!